Erfolg mit mehreren Säulen
SSV Pr. Ströhen bietet großes Sportangebot und Zusammenhalt
Ganz oben im Norden – wer hier sportliche Aktivitäten sucht, ist beim SSV Pr. Ströhen goldrichtig. Der Sportverein an der Landesgrenze hat mit Fußball, Volleyball, Karate und einem weit gefächerten Breitensportangebot so einiges zu bieten. Der Zusammenschluss an Sportbegeisterten feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen und ist zu einer starken Gemeinschaft mit etwa 930 Mitglieder zusammengewachsen.
Die Gründung des Vereins erfolgte Ende Dezember 1947, ein halbes Jahr später war auch die amtliche Beglaubigung in trockenen Tüchern. Die Ausübung sämtlicher erlaubter Sportarten wie Handball, Fußball, Tischtennis, Leichtathletik und Geräteturnen hatten die Gründungsväter in den Fokus gerückt. Doch gerade mit nicht ganz alltäglichen Sparten wie Boxen und Radfahren startete der SSV seine erfolgreiche Vereinslaufbahn. Das Vereinsleben kam zügig in Gang. Noch im Gründungsjahr wurde der Sportplatz gebaut.
Erst 13 Jahre nach Vereinsgründung wurde die Fußballabteilung ins Leben gerufen, neun Jahre später folgte die erste Damenmannschaft. Im Jahr des Silberjubiläums konnte mit der Einweihung der Grundschulturnhalle das Sportangebot des SSV erweitert werden. 1975 kam Volleyball als zweites starkes Standbein hinzu und auch das Kinderturnen sowie weitere Sportarten etablierten sich. Seit dem Jahr 2000 ist die Karate- die dritte beliebte und erfolgreiche Sparte. Höhen und Tiefen gleichermaßen schweißten die Mannschaften und den Verein immer enger zusammen. Die Meisterschaft in der Bezirksklasse der Volleyball-Damen im vergangenen Jahr war ebenso ein Höhepunkt wie der Aufstieg der Herren-Fußballmannschaft in die Kreisliga A in 2013.
Sowieso ist die Fußballsparte das Aushängeschild des Klubs. Mit drei Herrenmannschaften und einer Altliga-Abteilung sowie einer gut aufgestellten Jugendabteilung quer durch alle Jahrgänge, ist man hier stark aufgestellt. „Zahlenmäßig schwächere Jahrgänge hat man immer wieder. Daher haben wir uns mit dem TuS Oppendorf und dem FC Oppenwehe zur Jugendspielvereinigung Nord zusammengetan. So werden wir allen Heranwachsenden gerecht“, sagt die Vereinsvorsitzende Birgit Hadeler.
Das breite Angebot wird mit Sportarten wie Darts, Eltern-Kind-Turnen, Lauftreff, Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen oder Yoga ergänzt. „Manchmal bilden sich aus einer Sparte neue Splittergruppen wie beim Radfahren. Neben den geselligen Erkundungstouren durch die Region hat sich hier eine Gruppe gebildet, die gern mit ein wenig mehr Speed unterwegs ist“, sagt Hadeler.
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Sind viele Angebote seit Jahren oder Jahrzehnten eine feste Größe, ist der Verein jedoch auch Neuem gegenüber aufgeschlossen. „So gibt es seit Kurzem eine Akrobatikgruppe für Kinder ab sechs Jahren. Durch die Möglichkeit, das Hallenbad in Essern anzumieten, haben wir nun auch Aqua-Fitness und Wassergymnastik im Programm“, freut sich Hadeler. Neue Sportarten, auch in Kursform, würden beim Fitnesstag präsentiert und auf Interesse getestet. In anderen Bereichen wie Tanzen sei es hingegen nicht ganz einfach, geeignete Übungsleiter zu finden. „Da muss notgedrungen leider auch mal längerfristig pausiert werden, wenn ein Übungsleiter aus beruflichen oder privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung steht.“
Mit internen Fortbildungen versuche man, weitere Betreuer und Übungsleiternachwuchs zu formen. „Eine hohe Qualifikation und ein umfassendes Knowhow spielen heutzutage eine wesentlich größere Rolle als noch vor 25 Jahren“, sagt die Vorsitzende.
Das umfangreiche Angebot bringt den Verein allerdings teilweise in Sachen Koordination an seine Grenzen. „Insbesondere bei der Hallennutzung“, weiß Hadeler. „Hinzu kommt, dass wir im Jugendbereich angesichts von Ganztagsbetreuung oder –unterricht viele Angebote auf den späten Nachmittag oder frühen Abend legen mussten, damit die Heranwachsenden weiterhin aktiv bleiben.“ Zeiten, die früher ausschließlich dem Erwachsenensport vorbehalten waren.
So oder so kann der SSV stolz auf seine Entwicklung blicken. Dazu zählen auch Projekte wie die Errichtung des Beach-Volleyballfeldes oder der Flutlichtanlage sowie die Erweiterung der Blockhütte oder die Unterstützung bei der Sanierung der Grundschulturnhalle. Und damit soll noch nicht genug sein, wie Hadeler verrät: „Wir haben zukunftsorientiert bereits weitere Ideen und Vorhaben, die wir zu gegebener Zeit anpacken möchten.“ Dazu gehöre auch der permanent aktualisierte Internetauftritt und die Nutzung der sozialen Medien, die die Kommunikation untereinander vielfach vereinfachten.
Als starker Partner habe sich neben den zahlreichen Sponsoren vor allem der Förderverein erwiesen, der die Unterstützung und Förderung der Jugendarbeit im Blick hat. „Trikots und Sportmaterial, aber auch Events wie das Werder Trainingscamp werden auf diese Weise finanziert“, erklärt die Vorsitzende und verweist darauf, dass ein solch umfangreiches Angebot vieler helfenden Händen bedarf. Daher gehe das ehrenamtliche Engagement bei vielen Mitgliedern weit über das normale Maß hinaus. „Da ist es umso wichtiger, neue Ideen zu entwickeln und ein enges Verhältnis zueinander zu haben. Das erleichtert vieles und macht unsere große Sportfamilie aus.“
Quelle: Rahdener Zeitung vom 01. November 2018