Chronik 1948-1998 als PDF

Kapitel 1: Die Entstehung der Chronik

Im Winter 91/92 trafen sich bei Herbert Felderhoff Zeitzeugen und Sportler aus vergangenen Jahren
Auf dem Bild von links Fritz Herms, Fritz Strathmann, Fritz Schlottmann, Herbert Felderhoff, Friedel Klasing und Willi Horstmann hinter der Kamera.
Wir wünschten uns, daß Willi Horstmann eine Serie unter dem Motto „Sport in Pr. Ströhen“ für unsere neu gegründete Vereinszeitung gestalten sollte.
Alte Unterlagen wurden ausgewertet, Personen auf Bildern wurden identifiziert und zugeordnet, Daten und Jahreszahlen dokumentiert u.s.w. Mit dem Erscheinen dieser Festschrift, die vor Ihnen aufgeschlagen ist, hat die Zeitreise in die Vergangenheit ein Ende. Die gesammelten Informationen waren auch gleichzeitg Grundstock für diese Festschrift.
Viele Hände haben an diesem Heft mitgearbeitet. Eine Person möchte ich aber stellvertretend für alle herausstellen. Durch mühevolle Kleinarbeit, bei der Durchsicht alter Unterlagen, Protokollen, Bildern u.v.m. hat Friedel Klasing Namen, Daten und Zahlen sowie Begebenheiten am Rande, trotz seiner Krankheit zusammengetragen.
An diesem uns vorliegenden Werk hat Friedel maßgeblichen Anteil gehabt. Leider kann er diese Chronik des Vereins nicht mehr in den Händen halten. Er verstarb am 13. April 1998. Mein Dank gilt Friedel und dem Team mit Friedhelm Bollhorst, Burkhard Cording, Werner Windhorst und Wilhelm Horstmann, die dieses Werk geschaffen haben.

Herbert Felderhoff, 1. Vorsitzender

Kapitel 2: 50 Jahre in Pr. Ströhen Sport-Spiel-Vergnügen

„Am 2. Dezember 1947, abends 8 Uhr, fand im Saale von Theodor Bergmann die Gründungsversammlung des Spiel- und Sportvereins Pr. Ströhen statt. Zweck des Vereins ist die Ausübung sämtlicher erlaubter Sportarten wie Handball, Fußball, Tischtennis, Leichtathletik, Boxen, Geräteturnen und Laienspiele.

Gemeindebürgermeister Fr. Bollhorst eröffnete die Versammlung und gab seiner Freude über das zahlreiche Erscheinen der Sportfreunde Ausdruck. Er wünschte dem Verein namens der Gemeinde guten Erfolg zu seiner Arbeit.
In den Vereinsvorstand wurden einzeln vorgeschlagen und einstimmig gewählt:

Wilhelm Pieper, Pr. Ströhen 206, zum 1. Vorsitzenden;
Hermann Storck, Pr. Ströhen 19, zum 2. Vorsitzenden;
Wilhelm Borcherding, Pr. Ströhen 206, zum Kassierer;
Willi Hartmann, Pr. Ströhen 151, zum Schriftführer;
Heinrich Kröger, Pr. Ströhen 138, zum Vereinsjugendleiter;
Helmut Schlottmann, Pr. Ströhen 254, zum Vereinssportwart,
Heinrich Schmidt, Pr. Ströhen IV, zum stellvertr. Vereinsjugendleiter.

Die Gewählten nahmen die Wahl an. Der Verein und der Vorstand bedarf noch der Bestätigung durch die Militärregierung. Dem Verein wurde als Sportplatz das gemeindeeigene drei Morgen große Gelände an der Aue bei Hackmann von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten zur Fertigstellung des Sportplatzes sollen mit Unterstützung der Gemeinde sofort in Angriff genommen werden.

Eine freiwillige Sammlung zur Deckung der ersten Unkosten brachte RM 114,50. Die Versammlung schloß um 11 Uhr.“

So lautet der Wortlaut des Gründungsprotokolls für den SSV Pr. Ströhen. Doch so einfach, wie es die von Schriftführer Willi Hartmann niedergeschriebenen Sätze zum Ausdruck bringen, war die Vereinsgründung nicht. Der Krieg war erst wenige Jahre zu Ende, die Militärregierung bestimmte die Entwicklung, auch auf dem Gebiet des Vereinswesen.

Der Gründungsbeschluß wurde über die deutsche Verwaltung in Lübbecke der Militärregierung vorgelegt. Vor der Genehmigung waren eine ganze Reihe von Auflagen zu erfüllen. So mußten auch von den Vorstandsmitgliedern ein Verzeichnis unter Angabe von Namen, Beruf, Anschrift und Stellung innerhalb des Vorstandes eingereicht und für sie ein Entnazifizierungsverfahren beantragt werden. Für die Jugendabteilung war ein gesondertes Genehmigungsverfahren notwendig. Die Entlastungszeugnisse für die Entnazifizierung wurden von der Denazifizierungskammer, auch „Dana” bezeichnet, die in Minden eingerichtet worden war, ausgestellt.

Das Zeugnis für Wilhelm Borcherding 206 lautete zum Beispiel wie folgt: „Entlastungszeugnis (Clearence Certificate) Nr. 1804. Hiermit wird bescheinigt, daß (It is hereby certified that) Herr Wilhelm Borcherding in Pr. Ströhen Nr. 206, Kreis Lübbecke, Personalausweis Nr.AB 569381 EGH unter den Bestimmungen der Verordnung Nr. 79 der Militärregierung entlastet worden ist. (Has been cleared under the provisions of Military Government Ordinauce Nr.79). Datum 22.11.47 Minden (Stempel) Unterschrift Signed gez. Fritsche, Vorgesetzter der Denazifizierungskammer.”

Ähnlich lauteten auch die übrigen mit der Schreibmaschine ausgestellten Zeugnisse. Später gab es Formulare. Die Formalitäten wurden reibungslos abgewickelt. Bis Mitte 1948 war die Vereinsgründung auch amtlich durch alle Instanzen gelaufen und genehmigt.

So sah das Entlastungs-Zeugnis für Helmut Schlottmann aus, das am 8. Juni 1948 von der Denazifizierungskammer in Lübbecke ausgestellt wurde.

Inzwischen war der Sportbetrieb bereits angelaufen. Eine am 1. Februar 1948 erstellte Mitgliederliste weist 101 Namen auf. Der Jugendabteilung des Vereins gehörten 25 Mitglieder an.

Kapitel 3: Boxabteilung wurde gegründet

Bereits am 9. Dezember 1947 wurde eine Boxabteilung gegründet, die von Otto Mittag, von Beruf Schmied (er hatte die Schmiede Möhring (Dierks) gepachtet) geleitet wurde. Die Trainingsabende fanden bei Strathmann-Fiefstück wie auch bei Bergmann statt. Eine Namensliste der Boxsportgruppe weist neben Otto Mittag Willie Riemer, Siegfried Siemon, Egolf Lohmeyer, Willi Helbig, Werner Grewe, Willie Siemon, Karlheinz Kleemeier, Robert Witt, Stephan Marscha, Hermann Strathmann, Werner Bruns, Werner Möller und Fritz Lohmeier auf. Sie kamen aus den verschiedensten Berufen, waren zum Teil auch noch Schüler.

Am 7. März 1948 fand im vollbesetzten Saal Strathmann-Fiefstück eine Boxwerbeveranstaltung zwischen Mitgliedern der Boxstaffel des SSV Pr. Ströhen, verstärkt durch Boxer des TuS Lübbecke und Boxer vom Boxring 46 Bremen-Kirchweyhe statt, bei der Otto Mittag gleichzeitig sein 20-jähriges Jubiläum als Amateurboxer feiern konnte. Als Ehrengabe des Vereins erhielt er einen Wandteller überreicht. Der Leiter des Boxringes 46 Bremen-Kirchweyhe, bei dem Mittag seine Boxerlaufbahn 1928 begonnen hatte, übergab ebenfalls ein Präsent. Die Besucher bekamen spannende Kämpfe zu sehen.

Mitglieder der SSV-Boxstaffel beim Training. Von Links: Otto Mittag, Willi Helbig, Werner Grewe und Egon Lohmeyer.

Trotz aller Bemühungen, die Boxstaffel weiter auszubauen und neue Mitglieder für diese Sportart zu gewinnen, ließ in der Folgezeit aber doch das Interesse daran nach. Schließlich wurde die Boxabteilung aufgelöst, schlossen sich zunächst noch einige Mitglieder der Wagenfelder Boxstaffel an, bis auch diese aufhörte zu bestehen.

Kapitel 4: Mit Schippe, Spaten und Loren

In Eigenleistung durch die Vereinsmitglieder wurde der Sportplatz, der in etwa an der Stelle lag, wo sich heute der Trainingsplatz befindet, bespielbar gemacht. Jedes Mitglied hatte wöchentlich an drei Abenden Arbeitsdienst zu leisten. Wer nicht kommen konnte, mußte dafür eine Mark in die Sportplatzkasse zahlen. Mit Schippe und Spaten gingen die Sportfreunde an die Arbeit. Die alten Feldgleise samt Loren des Arbeitsdienstes, der vor dem Kriege eine Abteilung in Pr. Ströhen stationiert hatte, und die bei der Auflösung des Lagers hier zurückgeblieben waren, wurden wieder instandgesetzt und bei den Erdarbeiten verwendet. So wurde der Sportplatz eingeebnet und diente den Sportlern als Sandplatz, der sich bei den Spielen oft in eine Sandwolke verwandelte.

Die Handballmannschaft im Jahre 1948/49
Von links: Fritz Vatthauer, Heinz Hadeler, Willi Schlottmann, Helmut Schlottmann, Helmut Dunker, Egolf Lohmeyer, Helmut Windhorst und Werner Grewe. Kniend: Helmut Summann, Horst Walter und

Der Handballsport spielte von der Gründung des Vereins an eine besondere Rolle. Es waren vor allen Dingen Helmut Schlottmann und Helmut Summann, die sich für die Belebung dieser Sportart einsetzten. Von der Aufstellung einer Fußballmannschaft wurde zunächst abgesehen, da es nicht nur an Spielern, sondern auch an Sportkleidung, Fußballschuhen und selbst Bällen mangelte. Dem Drängen von Helmut Bergmann, Helmut Hartlage und Willi Lahrmann gelang es dann doch, den Vorstand zu dem Beschluß zu bewegen, daß eine Fußballmannschaft aufgestellt werden könne, wenn dadurch der Handballmannschaft kein Spieler verloren gehe. Das war am 15. Februar 1948. Spielführer der neuen Mannschaft wurden Willi Hoffmann und Robert Witt. Die Anfänge waren schwierig. Immer wieder gab es Spannungen zwischen den Handball- und Fußballanhängern. Sie führten am 10. Dezember 1949 sogar zu dem Vereinsbeschluß, die Fußball- und Boxabteilung aufzulösen, um dadurch den Handballsport wieder mehr zu stärken. Die Boxstaffel hörte, wie erwähnt, auf zu bestehen, der Fußball blieb.

Eine weitere wichtige Sportgruppe stellten von der Vereinsgründung an die Leichtathleten. Hier war es vor allen Dingen Wilhelm Borcherding, der als Turnwart fungierte und später als Oberturnwart in die Geschichte des SSV einging.

Finanziell war der Verein nicht auf Rosen gebettet. 1949 betrug der Monatsbeitrag für Erwachsene 0,50 DM, für Jugendliche 0,20 DM, Erwerbslose waren frei.

Anfang 1948 wurde unter der Leitung von Heinrich Schmidt eine Laienspielschar aufgestellt, die am 28. und 29. Februar 1948 im Saal Strathmann-Fiefstück ihre ersten Stücke, den Plattdeutschen Dreiakter „Up de Freet”, sowie den Einakter „Dr swatte Hahn” aufführten. Beide Abende waren gut besucht und wurden zu einem großen Erfolg. Die Eintrittsgelder wurden zur Aufbesserung der Vereinskasse verwendet.

Kapitel 5: August 1948 – Sportplatzeinweihung

Im Frühjahr und Sommer 1948 machten die Arbeiten zur Fertigstellung des Sportplatzes gute Fortschritte. Die offizielle Einweihung wurde auf den 14. und 15. August 1948 gestgelegt. Wenige Tage vorher ging dem Verein ein Schreiben der Verwaltung zu, daß wegen der im Kreis Lübbecke ausgebrochenen spinalen Kinderlähmung auf Anordnung des Kreisgesundheitsamtes sämtliche sportlichen Veranstaltungen, sowie jeder öffentliche Tanz, auf unbestimmte Zeit verschoben werden müßten. Wann nun genau die Einweihungsfeier stattfand, ist nicht bekannt, doch wird angenommen, daß sie Ende August erfolgte.

Vor dem kleinen Findling, auf dem die eingemeißelten Worte „SSV Pr. Ströhen 1948” zu lesen sind, der an der Zuwegung zum sportplatz aufgestellt wurde und noch heute an derselben Stelle steht, hatten sich zahlreiche Sportfreunde eingefunden. Vorsitzender Wilhelm Pieper begrüßte sie und bedankte sich bei vielen Helfern für ihre Mitarbeit bei der Herrichtung des Platzes. Hauptlehrer Schmidt erinnerte an die große Bedeutung des Sports und rief die Jugend zur sportlichen Betätigung, zur Bildung von Körper und Geist auf. So einfach die Feier auch gehalten wurde, hatte sie doch auf die weitere Vereinsentwicklung einen überaus positiven Einfluß.

Hauptlehrer Heinrich Schmidt bei seiner Ansprache zur Einweihung des Sportplatzes im August 1948.

Für das Jahr 1949 beschloß der Verein die Durchführung eines größeren Sportfestes. Als Termin wurde der 15. Mai festgelegt. Zu den Spielen wurden Vereine aus der Nachbarschaft eingeladen.
Das Einsäen des Sandplatzes wurde bis August zurückgestellt. Die Mitglieder wurden aufgerufen, Heusamen zu sammeln, um die Einsaatkosten möglichst gering zu halten. In der Halbjahresversammlung am 18. Juni 1949 wurde dann beschlossen, den Platz zunächst tiefer zu pflügen und dann anzusäen.

Handball, Fußball, Leichtathletik und Turnen standen im Mittelpunkt des Spielgeschehens in Pr. Ströhen. Die Erfolge der Leichtathleten und Turner trugen mit dazu bei, daß man im Sportkreis Lübbecke auf den SSV aufmerksam wurde und ihn 1952 mit der Durchführung des Kreisturnfestes beauftragte, bei dem am 19. und 20. Juni über 500 Turnerinnen und Turner nach Pr. Ströhen kamen. Der Sportplatz, der inzwischen eine fest Rasendecke erhalten hatte, wurde in einen Festplatz verwandelt.

Kapitel 6: Im Festzug durch den Ort

„Den Turnerinnen und Turnern aus dem Kreis Lübbecke und der Nachbargemeinde Hann. Ströhen, die zur Feier des Kreisturnfestes bei uns eingekehrt sind, entbietet die Gemeinde Pr. Ströhen und ihre Einwohnerschaft herzliche Willkommensgrüße.
Es ist das erste Mal, daß Pr. Ströhen die Ehre hat, ein Kreisturnfest ausrichten zu dürfen, und ich bin davon überzeugt, daß der SSV Pr. Ströhen bei seinen Bemühungen, dieses Fest in allen Teilen gründlich und zur vollsten Zufriedenheit seiner Teilnehmer auszurichten, von allen Einwohnern unserer Gemeinde unterstützt wird. Aus diesem Gefühl heraus begrüße ich die Turnerinnen und Turner mit frohen Jubel und heller Begeisterung. Möge dem Fest ein voller Erfolg beschieden sein, auf daß es allen Teilnehmern ein Fest der Freude werde, an das sie stets in stolzer Erinnerung zurückdenken.”

So hieß es im Grußwort von Bürgermeister Fritz Bollhorst zum Kreisturnfest, das unter dem Motto „Ein Turner wird nicht alt, er lebt nur länger” stand. An beiden Tagen fanden leichtathletische und turnerische Wettkämpfe statt.

Das Hauptprogramm fand am 20. Juli 1952 statt. Zum Auftakt dazu fand ein Festmarsch durch den Ort und danach der Aufmarsch der Vereine auf dem Sportplatz statt. Viele Menschen standen an den Straßen und sahen den Marsch der Vereine, Turnerinnen und Turner zu.

Der Festzug der Turnerinnen und Turner mit der Fahnengruppe im Dorf neben der Kirche. Vorne die beiden Pr. Ströher Turner Wilhelm Reinking und Karl Meier, die als Reckturner besonders bekannt waren.

Reiter des Pr. Ströher Reitervereins ritten an der Spitze des über einen Kilometer langen Festzuges. Dann folgte eine große Fahnengruppe der Turnvereine aus dem Kreis Lübbecke. Weiter der Vorstand des Turnkreises und des SSV mit den Ehrengästen, Bürgermeister Fritz Bollhorst, Kreisoberturnwart Rudolf Cornelius und andere.

Danach kam der Spielmannszug des Schützenvereins unter der Stabführung von Wilhelm Rolfs, die beiden Schützenvereine Pr. Ströhen und Tielge, die Feuerwehr und der Radfahrverein „Adler” Pr. Ströhen auf buntgeschmückten Fahrrädern. Vor einer Gruppe von Fahnenschwenkern gingen die Pr. Ströher Dorfmusikanten und dann folgte die große Schar der in Weiß gekleideten Turnerinnen und Turner, Schülerinnen und Schüler im Turnanzug, Turner und Jugendturner in Turnkleidung und zum Schluß die Mitglieder des SSV Pr. Ströhen. Es war eine Veranstaltung, wie sie der Ort seitdem nicht wieder erlebt hat.

Der Aufmarsch der Pr. Ströher Turnerinnen und Turner auf dem Sportplatz. An der Spitze Turnwart Wilhelm Borcherding mit Anneliese Buchholz und Friedrich Klasing.

Vor den Festzelten, die in etwa dort standen, wo sich heute die Reithalle und der Vorplatz befinden, (WDH) fand der Aufmarsch der Vereine statt, wurden Gruß- und Dankesworte gesprochen. Dann begannen die Wettkämpfe im Korb- und Faustball, die leichtathletischen Einzelkämpfe, Staffelläufe und auch Sondervorführungen der Vereine, bei denen die Turnerinnen und Turner des gastgebenden Vereins mit Volks- und Reigentänzen, mit Gymnastikübungen, Ballgymnastik und Reckturnen vertreten waren. Im Mittelpunkt des Interesses standen auch Darbietungen der Kreisriege.

Zum Abschluß des Tages fand die Siegerehrung statt, wobei auch der Vorsitzende der Turnvereinigung Minden-Ravensberg, E. Casselmann, ein Grußwort sprach. Bester Turner wurde Erich Hafer aus Stockhausen, beste Turnerin Lotti Bunk aus Lübbecke. Beide erhielten einen Kranz aus Eichenlaub überreicht.

Das Kreisturnfest war eine Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit des SSV und seiner Turnabteilung. Besonderes Lob erhielt Wilhelm Borcherding, der schon 1913 dem Turnverein „Jahn” Pr. Ströhen angehörte und 1924 als Vorturner in eben diesem Verein tätig war. Später wurde Borcherding in Anerkennung seiner Verdienste um die Turnbewegung unter Ernennung zum Oberturnwart der Ehrenbrief des Turngaues Minden-Ravensberg verliehen.

Aufmarsch auf dem Sportplatz. Turnwart Wilhelm Borcherding begrüßte die Gäste der Gemeinde und des Turnkreises.

Erinnert werden soll in diesem Zusammenhang auch an den schönen Erfolg von Hermann Strathmann Nr. 34, der Kreissieger im 4.000 m Lauf wurde. Die A-Jugend errang bei den Herbst-Waldlaufmeisterschaften den 2. Platz und wurde Kreis-Vizemeister. An der erfolgreichen Entwicklung der Turnabteilung war auch Ilse Meier, geb. Niermann beteiligt, die auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 15. Januar 1953 vom Vorsitzenden Wilhelm Pieper mit einem Buch über die Olympiade 1952 geehrt wurde.

Kapitel 7: Stolz auf die Jugendgruppe

Stolz war man im Verein über die Aufstellung einer Jugendturngruppe. Im Saal Strathmann-Fiefstück wurde ein Turnerabend durchgeführt, bei dem sich alle turngruppen vorstellten und Ausschnitte aus ihrer Arbeit zeigten. Dabei wurden Übungen im Bodenturnen, am Reck und Barren durchgeführt, von denen sich die Besucher sehr beeindruckt zeigten.

Die Mädchenturngruppe des SSV: Von links: Ingrid Langhorst, Erika Schulz, Elisabeth Reimers, Wilma Buchholz, Anneliese Schwarze, Helga Kolbus, Irmtraud Niermann, Edeltraud Hein und Anneliese Schwarz. Vorn von links: Erika Kolbus, Margret Kokemohr, Anneliese Buchholz, Birgit Gogolin und Karin Gogolin.

Die Jungenturngruppe des SSV: Von links: Horst Remet, Helmut Albers, Wilhelm Nitsche, Jürgen Kopka, Hermann Spreen, Willi Meier, Heinrich Fangmann, Willi Sandmann und Walter Grote. Vorn von links: Günter Große-Wortmann, Reinhard Schlottmann, Friedhelm Schwarze, Friedrich Klasing, Rudolf Reinberger und Gerhard Hein.

Im Jahre 1953 betrug die Mitgliederzahl im SSV 90, von denen 78 über 18 Jahre und 12 von 14 bis 18 Jahre alt waren. Der Jahresbeitrag betrug für männliche Mitglieder über 18 Jahre sechs Mark, für weibliche Mitglieder über 18 Jahre vier Mark, für Jugendliche zwei und für Schüler eine Mark.

Die erste Turngruppe nach der Gründung des SSV im Jahre 1948. Von links stehend: Ilse Derwort, Erich Seeker, Sophie Schmidt, Willi Spreen, Margret Schlüter, Helmut Windhorst, Mariechen Hesemann, Hermann Bollhorst, Anita Langhorst, Willi Grote, Franz Korpusch, Ilse Spreen, Wilhelm Borcherding. Sitzend: Elfriede Buchholz, Christel Bieber und Henni Buchholz. Liegend: Rudolf Grote und Helmut Klasing.

Zur weiteren Aktivierung der Vereinsarbeit wie auch zur Förderung der Volks- und Brauchtumspflege fand im Herbst 1953 im Saal Strathmann-Fiefstück ein Heimatabend statt. Geleitet wurde er von Hauptlehrer Heinrich Schmidt. Auf der Bühne war eine Bauernstube aufgebaut.

Während des Abend wurde auch Oberturnwart Wilhelm Borcherding für seine 30jährige Tätigkeit als Turner von einem Vertreter des Turnkreises Lübbecke mit der goldenen Ehrennadel des Seutschen Turnerbundes ausgezeichnet.
Erstmals führte der SSV am 28. Februar 1953 bei Strathmann-Fiefstück einen Preismaskenball durch, der einen tollen Erfolg zu verzeichnen hatte. Viele Teilnehmer erschienen kostümiert, selbst als Kind im Kinderwagen, begleitet von Vater und Mutter in alter Heimattracht. Bei der Demaskierung gab es große Überraschungen. Der Ertrag aus der Veranstaltung kam der Vereinskasse zugute, ebenso wie die Erträge aus den Theaterabenden.

Sie gehörten der ersten Laienspielschar des SSV an. Von links: Helmut Schlottmann 254, Mariechen Klasing 154, Wilhelm Siekmeier 110, Ilse Klinksiek, Willi Klasing, Elfriede Schlottmann 254, Erna Scheidemann 240, Helmut Detering 118, Fritz Dietzmann, Hilde Möhring 204, Helmut Summan, August Klasing, im Hintergrund Wilhelm Pieper. Sitzend: Wilhelm Niermann, Wilhelm Borcherding und Fritz Vatthauer.

Kapitel 8: Mehrjährige Durststrecke

In den nachfolgenden Jahren gab es im Vereinsleben des SSV eine länger anhaltende Durststrecke. 1958 wurde sogar die Handball- und auch die Fußballabteilung vorübergehend aufgelöst. Nur noch Turnen und Leichtathletik wurden betrieben, dazu kam Tischtennis als neue Sportart.

Endlich, im Jahre 1958, wurde das Vereinsruder herumgerissen, begann ein neuer Aufschwung, der mit viel Bereitschaft zur Mitarbeit verbunden war. Die neu aufgestellte Fußballmannschaft mußte hohe Niederlagen hinnehmen. Dennoch wurde weitergemacht. Das beeindruckte sogar die Medien. So schrieb ein Sportjournalist:
„Der gesamte Sportkreis Lübbecke bewundert den kleinen Verein, der Sonntag für Sonntag seiner sportlichen Tätigkeit nachkommt. Trotz mancherlei spielerischer Rückschläge gibt er den Mut nicht auf. Es ist leicht von Erfolgen zu leben, aber es ist anerkennenswert, daß in Pr. Ströhen auch ohne große Erfolge die sportliche Arbeit weitergeht.

Mancher Verein im Kreise hätte seine Tätigkeit schon eingestellt. Hier in Pr. Ströhen will man aber dabei sein und es wird auch der Tag kommen, wo Erfolge an die blau-weißen Farben des SSV geheftet werden. Dann muß man all denen danken, die in den Jahren Anfangs zum Verein gehalten haben. Danken den Vorstandsmitgliedern, danken den aktiven Sportlern, vor allem der Jugend und den wenigen Gönnern, die der Verein sich in den ersten Jahren erworben hat.” So der Wortlaut der Zeitungsnotiz.

Viele Stolpersteine, die sich auf das Vereinsleben nachteilig auswirkten, mußten Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre überwunden werden. Doch der Mut, mit dem die Probleme angefaßt wurden und die Ausdauer, mit der sie schließlich bewältigt wurden, brachte selbst Spötter zum Schweigen. Mit dem 16. Mai 1961 wurde der SSV als Mitglied im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen aufgenommen.

Die erste Fußballmannschaft des SSV Pr. Ströhen, aufgenommen auf dem Sportplatz in Wagenfeld. Dazu gehörten Gerhard Zehler, Willi Simon, Walter Zöhr, Max Weiß, Helmut Herms,Helmut Bergmann, Helmut Lahrmann, Willi Hofmann, Otto Murach, Stefan Mascha, Siegfried Simon, Helmut Hartlage, Otto Nimitz, Robert Witt, Willi Windhorst, Albert Dick, Walter Vogel, Willi Beck, Heinz Steffen und Joachim Kocen.

Kapitel 9: Schule und Sportverein

Intensiv bemühte sich die Vereinsführung um eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Schule, um so mit Unterstützung der Lehrer die Jugend schon früh für das sportliche Leben zu interessieren. Als von Vorteil erwies sich dabei, daß die in der alten Schule ausgebaute Turnhalle (Gymnastikraum) auch von den Sportlern des SSV mit benutzt werden durfte.

Weiter bemühte man sich im Verein um eine erneut notwendige Instandsetzung des Sportplatzes. In der Jahreshauptversammlung am 2. Januar 1962 wurde die Aufstellung einer 1. Senioren-Fußballmannschaft bekannt gegeben, die neben den Jugend- und Schülermannschaften ab 1963 am Spielbetrieb teilnahm. Karl-Heinz Meier Nr. 25 und Klaus Weber b.29 fungierten als Trainer und Betreuer.

Die erste Mannschaft des SSV nach der „Durststrecke” Mitte der 60er Jahre: Von links stehend: Betreuer Hermann Helmig, Heinz Struck, Karl-Heinz Meier, Horst Kröger, Wilhelm Helmerking, Hans Buschmann, Wilhelm Seeker, Betreuer Helmut Hartlage. Untere Reihe: Heinz Beerhorst, Helmut Moormann, Wilhelm Bollhorst, Wolfgang Sorgatz und Jürgen Rummel.

In einer Vorstandssitzung am 10. März 1963 wehrte sich der Sportverein energisch gegen das Vorhaben durch den örtlichen Reiterverein, auf dem Sportplatz ein Reit- und Fahrturnier durchzuführen. Nach solch einer Veranstaltung werde auf dem Platz ein geordneter Spielbetrieb nicht mehr möglich sein, so das Argument des Vorstandes zu der Ablehnung des Vorhabens.

Wilhelm Pieper, der von der Vereinsgründung an Vorsitzender war, stellte in der Jahreshauptversammlung am 22. März 1963 sein Amt zur Verfügung. Seitens der Versammlung wurde ihm für seine langjährige verantwortungsvoll geleistete Arbeit, auch unter schwierigsten Umständen, gedankt. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde der Lehrer Wolfgang Sorgatz gewählt, der an der Schule Moorort unterrichtete.
Während sich 1964 die Tischtennisabteilung vorübergehend auflöste, wurde Knaben-Fußball neu in das Sportprogramm aufgenommen.

Die 1. Seniorenmannschaft nahm 1963/64 erstmals an den Punktspielen teil, mußte aber viele Niederlagen hinnehmen und schloß die Serie mit dem letzten Platz in der 2. Kreisklasse ab. Die Jugendmannschaft spielte in der Gruppe Nord und belegte einen Mittelplatz. Die Schülermannschaft lag in der Gruppe II ebenfalls an letzter Stelle.

Kapitel 10: Hermann Lang wurde Trainer

Trotz der entmutigenden Spielergebnisse wurde weitergespielt. 1965 übernahm Hermann Lang als Trainer die Seniorenmannschaft und konnte mit ihr schöne Erfolge feiern.
Erfolgreich waren weiter die Leichtathleten. 1963 wurde Günter Thielmeier Nr. 86 im 400m und 1500m Lauf Kreismeister der A-Jugend, Peter Schmidtke Nr. 196 wurde im Diskuswerfen und im Kugelstoßen Kreismeister der Jugend B. Im Vierkampf der A- und B-Jugend auf dem Sportfest in Rahden belegte die Mannschaft des SSV den 2. Platz. 1963 erhielten neun Schüler und Jugendliche das goldene sowie 33 das silberne Mehrkampfabzeichen.

1964 wurde die Durchführung eines Fußballturniers beschlossen. Ebenso führte der Verein leichtathletische Wettkämpfe durch. Im zweiten Jahr ihrer Teilnahme an den Punktespielen wurde der Seniorenmannschaft der Fairnispokal zuerkannt. In Hann. Ströhen gewann sie ihr erstes Pokalturnier. Im Endspiel wurde Klosterbauerschaft mit 2:0 geschlagen. Erstmals nahm eine Knabenmannschaft am Spielbetrieb teil und konnte sogar einige Spiele gewinnen.
Die Leichtathleten feierten weiter schöne Erfolge. Erich Schreiber wurde im Stabhochsprung Kreissieger und Günter Schäfer belegte im Speerwurf den 2. Platz. 32 Leichtathleten erhielten das Mehrkampfabzeichen in Silber und 5 das in Gold.

1966 betrug die Mitgliederzahl im SSV 141. Immer wieder gab es in der Vereinsarbeit neue Rückschläge. So mußte 1970 die A-Jugend aufgelöst werden. Dafür regte sich bei den jungen Damen des Dorfes das Interesse am Fußball. Eine Mannschaft wurde aufgestellt, die bald recht erfreuliche Erfolge zu verzeichnen hatte.

Die erste Damen-Fußballmannschaft des SSV: Von links: Trainer Martin Rewald, Ursula Meier, Martina Siekmeier, Gertrud Summann, Angelika Göbel, Margarete Langhorst, Marlies Tacke, Inge Thielemann; kniend: Angelika Lahrmann, doris Vortmeyer, Gundi Rewald, Gertrud Woltmann, Brigitte Weiß und Anette Lahrmann

Der langjährige Schriftführer Hermann Helmig legte sein Amt nieder, sein Nachfolger wurde Friedel Klasing, der dieses Amt bis 1995 wahrnahm und es dann an seinen Sohn Rolf weitergab.

Mit zwei großen Veranstaltungen brachte das Jahr 1973 die Entwicklung im SSV Pr. Ströhen entscheidend voran. Am 1. März wurde nach einjähriger Bauzeit die Turnhalle ihrer Bestimmung übergeben und während des Sommerfestes, das vom 24. bis 27. Mai stattfand, feierte der Verein sein 25-jähriges Bestehen.

Kapitel 11: 1973 – 25 jähriges Bestehen des SSV – Einweihung der Turnhalle

Die Einweihung der Turnhalle war für die ganze Gemeinde, besonders aber für die Sport treibende Jugend, ein großes Ereignis. Bereits 1965 beriet man in der Pr. Ströher Gemeindevertretung über den Bau einer Turnhalle. Gute sieben Jahre dauerte es aber, bis das Vorhaben endlich verwirklicht werden konnte. Als 1969 die letzten Kommunalwahlen vor der kommunalen Neuordnung stattfand, rückten einige sportbegeisterte junge Kommunalpolitiker in das Gemeindeparlament ein, das mehrheitlich den Ausschlag für den Bau der 17X30m großen Turnhalle gab, wobei die Gemeinde aus eigenen Mitteln einen Beitrag von 100.000 DM leisten mußte. Insgesamt kostete der Turnhallenbau rund 718.000 DM.

Die Mitglieder des Rahdener Beirates und die ehemaligen Mitglieder der Pr. Ströher Gemeindevertretung mit Alfred Suderow und Wilhelm Kuhlmann von der Verwaltung bei der Einweihung der Turnhalle

Helmut Kammeier, letzter Bürgermeister der selbständigen Gemeinde Pr. Ströhen, brachte bei der Einweihung die Freude der gesamten Bevölkerung über den größeren Turnhallenbau zum Ausdruck. Sie sei im Ort dringend erforderlich, um alle Wünsche nach einer sportlichen Betätigung erfüllen zu können.

Friedhelm Bollhorst, der Vorstandsmitglied im SSV war und 1974 zum Vorsitzenden gewählt wurde, sprach von dem schönsten Geschenk, das noch die selbständige Gemeinde mit dem Bau der Turnhalle der Sport treibenden Jugend und damit auch dem Sportverein gemacht habe.

Rektor Heinz Meyer erinnerte an die bis zum Turnhallenbau unzureichenden Sportmöglichkeiten in der Gemeinde und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß an der Schule immer Lehrkräfte für die Erteilung eines fachgerechten Sportunterrichtes zur Verfügung stehen möchten.
Die Turnhalle wurde bald zum Treffpunkt für alle sportbegeisterten Einwohner Pr. Ströhens. Für den SSV brachte sie zahlreiche Möglichkeiten zur weiteren sportlichen Entfaltung. Die Mitgliederzahlen nahmen sprunghaft zu. Die Alten Herren Handball und Fußball schlugen in der Turnhalle ihr Trainingsquartier auf.

Kapitel 12: 22 Gründungsmitglieder geehrt

Anläßlich des Jubiläumsfestes zum 25-jährigen Vereinsbestehen konnten 22 Gründungsmitglieder und zwei Mitglieder für besondere sportliche Leistungen geehrt werden. Die Grüße des KSO-Kreisverbandes Lübbecke überbrachte Vorsitzender Hans Hooymann. Die sportlichen Darbietungen fanden auf dem neu von der Stadt Rahden hergerichteten Sportplatz statt. Alle Abteilungen des Vereins nahmen daran teil.

Eine besondere Attraktion war am 25. Mai 1973 ein Fußballspiel zwischen einer Nordkreisauswahl Lübbecke und der Fohlenelf von Werder Bremen. Trainer Hermann Lang hatte das Treffen arrangiert, das mit 4:3 von der Nordkreisauswahl gewonnen wurde.

Weiter fand während der Jubiläumsveranstaltung ein Pokalturnier zwischen Spitzenmannschaften der Lübbecker Kreisklasse gegen Mannschaften aus Diepholz und Nienburg statt, bei dem im Endspiel Preußen Espelkamp gegen den TSV Drebber Sieger blieb. Für die Handballfreunde war das Hauptspiel zwischen der „Lübking-Elf” TuS nettelstedt und der Turnerschaft Hoykenkamp ein besonderer Leckerbissen. Die Nettelstedter gewannen mit 27:10.

Die beim Jubiläumsfest 1973 geehrten Mitglieder und Sportler. Von links: Willi Hartmann, Wilhelm Pieper, Wilhelm Bollhorst (Sportler), Helmut Hartlage, Hermann Strathmann, Helmut Schlottmann, Willi Schlottmann, Wilhelm Wietelmann, Karl-Heinz Schiereck, Friedrich Klasing (Sportler), Helmut Detering, Egolf Lohmeyer, Gerhard Cording, Karl Meier, Helmut Kammeier, Ewald Borcherding und Willi Hoffmann.

Bürgermeister Reinhold Spönemann gratulierte dem 1. Vorsitzenden Willi Hoffmann zum 25-jährigen Bestehen des SSV. Rechts Friedhelm Bollhorst, der 1975 zum Vorsitzenden gewählt wurde.

So wurde das Jubiläumsjahr 1973 zu einem bedeutsamen Meilenstein in der Pr. Ströher Sportgeschichte. Die 7er Knabenmannschaft unter ihrem Trainer Werner Windhorst gehörte mit zu den erfolgreichsten im Fußballkreis. Mehrere Jugendmannschaften nahmen am Spielbetrieb teil. Verstärkt machte auch der Damen-Fußball auf sich aufmerksam. Die Mannschaft, Betreuer und Trainer Martin Rewald, bestritt mehrere Freundschaftsspiele und nahm erfolgreich an Pokalturnieren teil. Gleiches galt auch für die Alte-Herren Handballmannschaft.

Kapitel 13: Frauenturnen fand Interesse

Unter der Leitung von Uta Hartmeier fand das Frauenturnen ein zunehmendes Interesse. Mit der Inbetriebnahme der Turnhalle war es möglich geworden, den Turnbetrieb auch in den Wintermonaten über fortzuführen. Im Jubiläumsjahr 1973 gehörten dem SSV 230 aktive und 41 passive Mitglieder an. Nach Wolfgang Sorgatz, der als Lehrer nach Haldem versetzt wurde, übernahm Willi Hoffmann Nr. 168 den Vorsitz im SSV. Im Jubiläumsjahr waren Werner Bruns Nr. 183 stellvertr. Vorsitzender, Friedhelm Bollhorst 1. und Wilhelm Helmerking 2. Kassenwart, Friedel Klasing 1. und Wilfried Biebusch 2. Schriftführer. Hinzu kamen Inge Thielemann als Sozialwart, Hermann Lang als Fußballobmann, Helmut Meier als Jugendobmann und Jugendübungsleiter, Helmut Kammeier als Handballobmann, Martin Rewald als Leichtathletikwart, Uta Hartmeier als Übungsleiterin für Frauenturnen, Martin Rewald als Obmann für Damenfußball sowie Gerhard Cording als Betreuer der Reserve.

Der schöne Ablauf des Jubiläumsjahres klang noch 1974 nach, als am 14. Mai auf dem Sportplatz eine Freundschaftsspiel zwischen einer fast kompletten Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen gegen eine Nordkreisauswahl Lübbecke stattfand, das bei 850 Zuschauern von den Werder-Mannen mit 10:1 gewonnen wurde.

Am Sportfest 1974 nahmen 15 auswärtige Vereine mit ihren Mannschaften teil. Die Mitgliederzahl des SSV stieg auf 255 an. Acht Mannschaften nahmen an den Pflichtspielen teil.

Das auch Sportler gute Schützen sein können, bewies die Mannschaft mit R. cording, G. Cording, R. Schlottmann, H. Moormann, H. Buschmann, K.-H. Schiereck und G. Schwarze, die beim Dorfpokalschießen den 1. Platz belegten und damit die Trophäe gewinnen konnten.

In der Jahreshauptversammlung am 7. Februar 1975 trat Vorsitzender Wilhelm Hoffmann nach 12-jähriger Tätigkeit von seinem Posten zurück. Friedhelm Bollhorst Nr. 332 wurde als sein Nachfolger gewählt, Hoffmann zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 7. November 1975 wurde eine neue Vereinssatzung verabschiedet, nach der auch ein Ältestenrat zu wählen war. Gewählt wurden Margret Kammeier Nr. 167, Wilhelm Pieper Nr. 276, Wilhelm Hoffmann Nr. 168, Wilhelm Horstmann Nr. 122 und Werner Nuttelmann Nr. 255.

Kapitel 14: Vereinsheim errichtet

Am Sportplatz wurde 1975 das Vereinshaus errichtet und später erweitert.

Im Herbst 1975 wurde am Sportplatz ein schmuckes Holzhaus für den Verkauf von Getränken und Bratwurst errichtet. Sorgen bereitete wieder einmal die schlechte Beschaffenheit des Sportplatzes.

Auf dem Sportfest trat erstmals die Frauen-Turnriege unter der Leitung von Uta Hartmeier auf. Sie erhielt für ihre Darbietungen viel Beifall. Neu ins Leben gerufen wurde die Abteilung Kinderturnen und Mutter/Kind-Turnen, die von Frau Tennigkeit geleitet wurde. Besonders das Kinderturnen fand viel Zuspruch.

Zum 31. Dezember 1975 gehörten dem SSV 313 Mitglieder an.Im Jahr darauf waren es 353.
Einen großartigen Erfolg errangen die Knaben des SSV bei den Kreispokalspielen. Sie gewannen im Endspiel gegen Hedem-Vehlage mit 2:1, eine besondere Feude auch für die beiden Trainer und Betreuer Herbert Felderhoff und Reinhard Langhorst.

Im Sportjahr 1976 legten 36 Mitglieder die Bedingungen für das Sportabzeichen ab. Elfriede Strathmann, Hermann Strathmann, Helmut Kammeier, Ewald Borcherding und Heinz Meyer erhielten das Abzeichen in Gold.

Diese Mannschaft, bestehend aus ehemaligen Spielern, trat zum Abschiedsspiel von Hermann Lang an. Stehend von links: Gerhard Schwarze, Friedrich Klasing, Helmut Moormann, Heinz-Hermann Petring, Bodo Horn, Hermann Lang, Horst Meyer. Kniend: Hans Buschmann, Helmut Drunagel, Jürgen Rummel, Wilfried Biebusch, Wilhelm Falldorf und Wilhelm Helmerking

Auf dem Sportfest 1977 spielte eine Kreisauswahl Lübbecke gegen die Amateure des SV Werder Bremen. Die von Hermann Lang betreute Auswahl verlor mit 1:9. Trotz Regen sahen 300 Besucher das Spiel.

Für Hermann Lang endete damit seine langjährige Tätigkeit als Trainer der 1. Seniorenmannschaft des SSV. Für seine verdienstvolle Mitarbeit wurde er vom Verein durch den Vorsitzenden Friedhelm Bollhorst mit einem Zinnteller geehrt.

Hermann Lang erhielt vom Spielführer Friedrich Klasing zur Erinnerung an die Zeit als Trainer in Pr. Ströhen einen Zinnteller überreicht.

Kapitel 15: Trainingsbeleuchtung ausgebaut

1978 ging ein lang gehegter Wunsch der SSV-Aktiven in Erfüllung. Mit einem Kostenaufwand von 30.000 DM wurde eine Trainingsbeleuchtungsanlage erstellt, wobei von den Mitgliedern die Verlegung des Erdkabels in Eigenleistung durchgeführt wurde. Die Inbetriebnahme erfolgte im August 1978 und wurde mit einer kleinen Feier verbunden. Mit der Anlage konnte nun der Trainingsbetrieb auch während des Winterhalbjahres fortgesetzt werden.

Im Jahre 1978 wurde erstmals ein Wanderpokal des SSV für Alt-Herrenmannschaften (Fußball) aus dem Stadtbezirk Rahden unter Einschluß von Oppenwehe ausgespielt. Die Sportwerbewoche, bei der verschiedene Pokalturniere stattfanden, wurde zu einem schönen Erfolg.

Nach dem Trainer Duo Hans Buschmann und Herbert Felderhoff wurde mit Beginn der Rückrunde 77/78 Peter Schmidtke neuer Trainer der 1. Seniorenmannschaft.
Mit Beginn der Serie 1977/78 nahm erstmals die 3. Seniorenmannschaft des SSV unter der Leitung von Werner Windhorst am Spielbetrieb teil.

Im Rahmen der Rahdener Ferienspiele führte der SSV Pr. Ströhen am 7. Juli 1979 eine Schnitzeljagd durch, an der fast 100 Kinder teilnahmen. Eine Abordnung des Vereins besuchte im August den SV „Vorwärts” Kornharpen und nahm an den dortigen 50-Jahrfeierlichkeiten teil.

Der Mitgliederbestand erhöhte sich 1978 um 30 auf 401, von denen 313 aktiv und 88 passiv tätig waren. 222 Mitglieder waren Jugendliche unter 18 Jahren.
Große Sorge bereitete weiterhing die Beschaffenheit des Sportplatzes. In der Jahreshauptversammlung am 11. Januar 1980 wurde beschlossen, sich bei der Stadt für eine unverzügliche Sanierung des Platzes einzusetzen.

Kapitel 16: 1. Seniorenmannschaft in 1. Kreisliga aufgestiegen

„Nachdem die 1. Seniorenmannschaft nach sehr beständigen Leistungen in diesem Jahr der Aufstieg in die 1. Kreisklasse geschafft hat, beschloß der Vorstand, die Spieler mit ihren Frauen bzw. Feundinnen zu einem gemütlichen Beisammensein einzuladen”, so der Vereinsvorstand am 22. Mai 1980. Es war die erste Meisterschaftsfeier, bei der den Spielern eine Plakette sowie den Frauen ein Taschentuch mit Rose überreicht wurde.

Die Senioren-Mannschaft hatte punktgleich mit dem FC Lübbecke den Aufstieg in die 1. Kreisklasse geschafft. Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der 2. Kreisklasse wurde auf neutralem Platz in Levern mit 1:3 verloren. Bis zu 200 Schlachtenbummler begleiteten damals regelmäßig die Senioren-Mannschaft zu den Auswärtsspielen und gaben den Spielern Rückenstärkung.

Anläßlich ihres zehnjährigen Bestehens konnte die Damen-Fußballmannschaft bei einem Turnier in Penningsehl Pokalsieger werden. Im September 1981 fand aus Anlaß des Nullgeburtstages ein größeres Pokalturnier für Damenmannschaften auf eigenem Platz statt, bei dem Martin Rewald Organisationsleiter war.

Die 1. Fußballmannschaft des SSV Pr. Ströhen stieg 1980 in die Kreisliga A mit folgenden Spielern auf: Stehend von links: Betreuer Helmut Meier, Harmut Cording, Reinhard Windhorst, Reinhard Windhorst, Rolf Klasing, Dieter Kröger, Albert Windhorst, Wilhelm Schlottmann I, Trainer Peter Schmidtke. Kniend: Wolfram Kölling, Udo Katt, Manfred Detering, Klaus Hoffmann, Eckhard Woltmann, Wilhelm Schlottmann II und Manfred Spreen. Auf dem Bild fehlen Alfred Schlottmann und Reinhold Spreen.

Mit großem Interesse verfolgte man im SSV Pr. Ströhen 1981 die Bemühungen der Stadt Rahden und des örtlichen Reitervereins zwecks Ausbau eines Reit- und Sportzentrums. Die Kosten dafür wurden mit rund einer Million Mark veranschlagt. Zu den Maßnahmen gehörte auch die Neuanlegung des Sportplatzes mit Trainingsplatz, die Kosten für den Spielplatz wurden mit 158.200 DM, für den Trainingsplatz mit 135.600 DM veranschlagt. Hinzu kamen 317.530 DM für den Bau eines Umkleidetraktes an der Stirnseite der Reithalle, 52.455 DM für die Anlegung des Parkplatzes vor der Reithalle und 1.210 DM für die Anlegung des Grünplatzes. Für den Reitsport wurden 174.020 DM für den Bau eines Pferdestalles und 40.400 DM für den Ausbau eines Reitplatzes vorgesehen.

Im Jahre 1980 nahm die Volleyball-Damenmannschaft unter ihrer Leiterin Uta Hartmeier erstmals an den Punktspielen in der Kreisklasse Minden-Lübbecke teil und belegte den 5. Rang. An der Sportwerbewoche 1981 nahmen 48 Fußballmannschaften aus 23 Vereinen teil. In acht Tagen wurden 58 Spiele durchgeführt und dabei 20 Pokale vergeben. Die Sportwerbewoche klang mit einem Tauziehwettbewerb der örtlichen Vereine aus, an dem sich 12 Mannschaften beteiligten. Sieger wurden die Jungschützen Pr. Ströhen.

1981 wurde der SSV Fan-Club gegründet. Er unterstützte den Verein auch tatkräftig bei Unterhaltungs- und Erweiterungsarbeiten des Sportgeländes sowie des Blockhauses.

Kapitel 17: 1982 Nach Abstieg wieder Aufstieg

Im Sportjahr 1982 erhöhte sich der Mitgliederbestand des SSV um 30 auf 501 und überschritt damit die magische Schallgrenze 500. Die Tischtennisgruppe nahm erstmals am Punktspielbetrieb in der 3. Kreisklasse teil. Die 1. Seniorenmannschaft konnte nach dem Abstieg aus der 1. Kreisklasse Meister der Kreisliga B werden und stieg damit erneut in die Kreisliga A auf.

Mit Reinhard Langhorst, Eckhard Woltmann, Wilhelm Schlottmann I, Alfred Schlottmann, Dieter Kröger, Werner Cording, Albert Windhorst (stehend von links) sowie kniend v.l. Klaus Hoffmann, Reinhard Windhorst, Manfred Detering, Friedrich Hadeler, Reinhold Lampe und Trainer Peter Schmidtke schaffte die 1. Mannschaft den Wiederaufstieg. Es fehlen auf dem Bild Udo Katt, Wilhelm Schlottmann II, Hartmut Cording und Manfred Spreen.

Wegen der Sanierung des Sportplatzes konnte die Spielserie 1983/84 nicht auf eigenem Platz stattfinden. Die Damen-Turngruppe, zu der rund 30 Mitglieder gehörten, feierte 1983 ihr 10-jähriges Bestehen. Die 1. Volleyballmannschaft stieg in die Kreisliga auf. Die TT-Sparte vergrößerte sich auf zwei Senioren- und eine Jugendmannschaft, die am Punktspielbetrieb auf Kreisebene teilnahmen. Wiederholt waren die Mannschaften des SSV bei den Stadtpokalspielen erfolgreich.

Kapitel 18: Neue Plätze bespielbar

„Dieses Jahr wird für den SSV Pr. Ströhen nach drei Jahren des Wartens und der Improvisationen einen gewissen Neuanfang bringen. Im Sommer werden die neuen Plätze bespielbar sein, so daß mit geregelten Trainingsmöglichkeiten und Heimspielbetrieb der Ausnahmezustand überwunden sein wird”, lautet ein Eintrag im Protokollbuch über die Jahreshauptversammlung am 11. Januar 1985. Weiter wird dort vermerkt, daß Mitglieder des Vereins bei den Sanierungsarbeiten 546 Arbeitsstunden und 40 Schlepperstunden unentgeltlich leisteten. Vorsitzender Friedhelm Bollhorst bedankte sich für alle Mitarbeit.

In einer Vorstandssitzung am 28. März 1985 wurde beschlossen, das Verkaufshaus am Sportplatz um einen Anbau zu erweitern. Dem Schützenverein wurde für den Umbau des alten Umkleidegebäudes mit Bau einer überdachten Halle ein Zuschuß von 1.000 DM bewilligt.

1961 wurde der alte Umkleidetrakt erbaut (auf dem Bild in der Mitte). Jetzt nutzt der Rassegeflügelzuchtverein das Gebäude. Links der Unterstand, der von der Dorfgemeinschaft genutzt wird.

Am 2. August 1985 wurde das neue Sportgelände offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit einem Freundschaftsspiel der 1. Seniorenmannschaft Barnstorf und dem SSV Pr. Ströhen wurde gleichzeitig die Sportwerbewoche eingeleitet. Zahlreiche Ehrengäste nahmen an der Einweihungsfeier teil. Vorsitzender Friedhelm Bollhorst bedankte sich bei der Stadt Rahden für die Durchführung de Sanierungsarbeiten. Für die Stadt Rahden würdigte stellvertr. Bürgermeister Johann Bolte die aktive Mitarbeit der Vereinsmitglieder bei der Neuanlegung der Sportplätze.

Während der Veranstaltung stellt Vorsitzender Friedhelm Bollhorst Gerhard Pohlmeier aus Brockum als neuen Trainer der 1. Mannschaft vor, der Peter Schmidtke nach siebenjähriger Tätigkeit ablöste.

Bei einer Fragebogenaktion des Ausschusses für Freizeit- und Breitensport des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen wurde bei der Auslosung der teilnehmenden Vereine der SSV Pr. Ströhen als Sieger gezogen. Als Preis gab es einen Wochenendaufenthalt für 15 Sportler und zwei Betreuer in der Sportschule Kaiserau. Dort konnte auch Vorsitzender Friedhelm Bollhorst den Preis von Werner Pohlmann, dem Vorsitzenden des Ausschusses Freizeit- und Breitensport des FLVW entgegennehmen. Geschäftsführer Friedel Klasing hatte heimlich den Fragebogen für den Verein ausgefüllt und bereitete ihm mit dem 1. Preis eine große Überraschung.

Einen schönen Erfolg errang auch im Sportjahr 1985 die 1. Volleyballmannschaft unter Uta Hartmeier und Ingrid Horn. Sie schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse, während die 2. Mannschaft in die 1. Kreisklasse kam. Die 1. Tischtennismannschaft stieg zum gleichen Zeitpunkt in die 2. Kreisklasse auf.

Die Mitgliederzahl im SSV erhöhte sich 1985 auf 534, von denen 200 Jugendliche waren. Eine Zahl, die in der Vereinsgeschichte erstmals erreicht wurde. In der Adventsveranstaltung der Jugendabteilung wurde diese stolze Entwicklung besonders gefeiert.
Spontane Zustimmung fand während eines abendlichen Beisammenseins von Aktiven und Förderern des Sportvereins ein Vorhaben, das Verkaufshaus erneut um einen überdachten Raum von ca. 20 qm zu erweitern. Eine zu diesem Zweck durchgeführte Spendenaktion erbrachte einen Betrag von über 2.000 DM. Der Erweiterungsbau wurde 1986 vorwiegend in Eigenleistung durchgeführt und bis zur Sportwerbewoche fertiggestellt.

In Zusammenarbeit mit dem Breitensportprojekt des Fußballkreises Lübbecke wurde im Spätsommer 1987 im SSV eine Langsam-Lauftreffgruppe für Anfänger ins Leben gerufen. Irmgard und Wilhelm Helmerking übernahmen die Leitung. Die Auftaktveranstaltung war am 29. September 1987.

Der 17. Oktober 1987 war für den SSV Pr. Ströhen ein besonders freudiger Tag, konnte doch der neue WC- und Umkleidetrakt an der Reithalle gerichtet werden. Am 4. August war mit den Arbeiten begonnen worden. Im Dachgeschoß der Reithalle wurden gleichzeitig ein Küchenraum und ein größerer Versammlungsraum für Mannschaftsbesprechungen und Vorstandstagungen ausgebaut. Die Inbetriebnahme erfolgte während der Sportwerbewoche 1988. Rund 350.000 DM waren für das Bauvorhaben erforderlich.

1988 konnte der neue Umkleidetrakt sowie der Jugendraum und die Küche in Betrieb genommen werden.

Einer großen Beliebtheit erfreuten sich die Schwimmstunden, die vom SSV im Rahdener Hallenbad durchgeführt wurden. Im Durchschnitt nahmen 35 Personen teil.

Kapitel 19: 40 jähriges Bestehen des SSV Pr. Ströhen e.V.

Das Sportjahr 1988 stand für den SSV ganz im Zeichen seines 40-jährigen Bestehens. Die Mitgliederzahl stieg auf 617 an. Vom 29. Juli bis 5. August fand eine Sportwerbewoche statt, mit der die Feier zum 40-jährigen Vereinsbestehen verbunden war.

Dabei wurden für eine 40-jährige Vereinszugehörigkeit folgende Mitglieder mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet:

sitzend v. links: Helmut Schlottmann 204, Willi Hartmann 151, Fritz Buschendorf 196, Wilma Thielemann 360, Hilde Schlottmann 204, Wilhelm Hoffmann 168, Helmut Hartlage 138, Helmut Bergmann 108, Stehend v. links: 2. Vorsitzender Wilhelm Helmerking, Willi Lahrmann 43, Karl Meyer 172, Gerhard Cording 326, Wilfried Kölling 52, Henri Dammeyer 305, Wilhelm Langhorst 64, Karl-Heinz Schiereck 210, Wilhelm Horstmann 482, Helmut Kammeier 167, Reinhold Cording 261, Hermann Strathmann 34, stellvertr. Geschäftsführer Rolf Klasing, Werner Bruns 183, Geschäftsführer Friedel Klasing, Vorsitzender Friedhelm Bollhorst und 3. Vorsitzender Werner Windhorst. Auf dem Bild fehlen Ewald Borcherding 206, Helmut Detering 118, Elfriede Klasing 303, Willi Klasing 303, Egolf Lohmeyer 268, Konrad Lohmeyer 154, Willi Schlottmann 159, Wilhelm Buchholz 253 und Wilhelm Wietelmann 248.

Gleichzeitig wurde Gerhard Langhorst als das 600. Mitglied und Heinrich Kattelmann als das 500. Mitglied geehrt. Während der Sportwerbewoche wurden 11 Pokalturniere durchgeführt. Den SSV-Dorfpokal sicherte sich die Mannschaft des eigenen Vereins. Im Dezember 1989 überreichte Kfz-Meister Martin Dieker dem SSV Pr. Ströhen die Schlüssel für einen Bulli, der seitdem für die Beförderung von Kindern und Jugendlichen zu den Spielern eingesetzt wird. Vorsitzender Friedhelm Bollhorst bedankte sich bei ihm für die großherzige Spende und auch für die Bereitschaft, für die Wartung und Instandsetzung des Wagens zu sorgen. Die Beschriftung des Fahrzeuges führte kostenlos die Autolackiererei Horst Kröger durch.

Im Frühjahr 1990 wurde der zum Blockhaus führende Weg mit Spezial-Betonsteinen in Eigenleistung durch Vereinsmitglieder befestigt. Die Materialkosten trug die Stadt.

Kapitel 20: Herbert Felderhoff Vorsitzender

In der Jahreshauptversammlung am 11. Januar 1991 stellte Vorsitzender Friedhelm Bollhorst aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Zum neuen Vorsitzenden wurde einstimmig Herbert Felderhoff gewählt, Bollhorst in Anerkennung seiner Verdienste um den SSV zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Am 18. August 1991 führte der Verein einen großen Spielenachmittag durch, der eine überaus gute Beteiligung fand. Am 17. Juli 1991 fand auf dem Sportplatz in Pr. Ströhen eine Fußballspiel zwischen einer Stadtauswahl Rahden und dem in stärkster Besetzung angetretenen Deutschen Amateurmeister SV Werder Bremen statt. Die Gäste gewannen mit 7:0.

Die Tischtennisabteilung führte am 16. November 1991 erstmals in der Turnhalle ein 2-er Mannschaftsturnier durch. Im Sommer 1991 erschien auch erstmals die Vereinszeitung „Speil – Sport – Vergnügen”, die seitdem in halbjährigen Abständen gedruckt, über Anzeigen finanziert, kostenlos an die Haushalte in Pr. Ströhen verteilt wird. Neben dem aktuellen Geschehen aus dem Vereinsleben wird in Fortsetzung über die Entwicklung des Sports in Pr. Ströhen berichtet.

Im Rahmen eines Sommerfestes der Grundschule Pr. Ströhen wurde 1991 auch die 100 m Laufbahn neben der Turnhalle, die von den Eltern der Schulkinder angelegt wurde, eingeweiht. Viel Anklang fand das erste Zeltlager für 8 bis 14-jährige Jugendliche in Essern. Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren besuchten das Bundesligaspiel Dortmund – VfB Stuttgart und im Mai 1992 das Bundesligaspiel Schalke 04 – Kaiserslautern.

Das Zeltlager hat seit 1991 einen festen Platz im Terminkalender des SSV. Immer am ersten Wochenende in den Sommerferien geht es los. die Ziele seit 1991: Essern, 1992 Thüle, 1993 Haren/Ems, 1994 Bad Essen, 1995 Hollager Mühle, 1996 Bad Essen und 1997 Haren/Ems. Unser Bild zeigt die Teilnehmer und Betreuer am Zeltlager 1997.

Im Sommer 1992 stellte der Heimatverein Pr. Ströhen in der Nähe des Verkaufshauses am Sportplatz eine rustikale Sitzgruppe auf. Der Sportverein beteiligte sich an den Kosten mit 300 DM. Weiter stellte er in eigener Regie ein der Nähe der Sitzgruppe eine Kinderschaukel auf und legte einen Sandkasten für Kleinkinder an.

Erfolgreich wurde auch 1993 die sportliche Breitenarbeit im Verein fortgesetzt. Die Mitgliederzahl betrug 655.

Die Radtour mit dem Landrat machte1993 in Pr. Ströhen halt. So konnten Landrat Heinrich Borcherding und Justizminister Dr. Rolf Krumsiek dem SC Isenstedt  den Siegerpokal anläßlich der Jugendsportwerbewoche überreichen.

Im Herbst 1993 wurde eine Renovierung des Verkaufshauses in Angriff genommen. Dabei wurde u.a. das Dach mit neuen gebrauchten Ziegeln eingedeckt. Bei den Arbeiten taten sich in besonderer Weise die Mitglieder des SSV Fan-Club hervor.

Neue Sorgen bereitete die Beschaffenheit des Sportplatzes. Besonders durch den Maulwurf wurden erhebliche Schäden angerichtet, die wiederholt durch Vereinsmitglieder behoben wurden.

Am 23. Juli 1994 trat im Rahmen der Sportwerbewoche die Traditionself von Schalke 04 auf dem hiesigen Platz gegen eine Auswahl Stadt Rahden/FC Oppenwehe an. Das Spiel endete 1:1. Rund 300 Zuschauer bezeichneten den Auftritt der Schalker als dürftig. Vom Spielverlauf zeigten sich enttäuscht.

Die Traditionsmannschaft von Schalke 04 war 1994 in Pr. Ströhen zu Gast. Klaus Fichtel von Schalke 04 und Alfred Wasiak unterhielten sich nach dem spiel beim Bier über den Fußball im Pütt!

Für die Wartung der Spielflächen wurde eine Beregnungsanlage angeschafft. Die Mitgliederzahl stieg auf 688 an. Von ihnen waren 215 Jugendliche unter 18 Jahre.

Rolf Müller wurde mit Beginn der Serie 1994/95 neuer Trainer. In der Jahreshauptversammlung am 13. Januar 1995 trat der langjährige Geschäftsführer Friedel Klasing aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Einstimmig wurde dies seinem Sohn Rolf übertragen, der bis dahin stellvertretender Geschäftsführer war.

In der 2. Halbserie 1994/95 wurden zwei Aktive der Seniorenmannschaft, Wilhelm Schlottmann I für 500 Pflichtspiele und Wilhelm Schlottmann II für 400 Pflichtspiele geehrt.

Mit Erfolg wurden im Verein Kurse in Erste-Hilfe und in Rückenschulung durchgeführt.

1996 war die Jugendarbeit im Verein besonders erfolgreich. Die B-Junioren schafften den Aufstieg in die 1. Kreisklasse, die F-Junioren verloren in der Hinserie nur ein Spiel und wechselten ebenfalls souverän zur 1. Kreisklasse über. Außerdem wurde eine Minikickergruppe für Jungen bis sechs Jahre ins Leben gerufen.

Mit Ende der Spielsaison gab Trainer Rolf Müller seine Tätigkeit beim SSV auf.

Wegen einer erneuten Sportplatzsanierung wurde im Jahre 1997 keine Sportwerbewoche durchgeführt. Der traditionelle SSV Familientag fand im kleinen Rahmen vor und im Vereinshaus statt.

Auf dem Markt stellte sich der SSV mit einem Informationsstand recht eindrucksvoll der Öffentlichkeit vor. Beim Wettkampf der Vereine um den Marktpokal belegte die Mannschaft des Vereins den 1. Platz.

Mit drei Siegen wurde die Seniorenmannschaft unter ihrem neuen Trainer Frank Moormann Pokalgewinner bei den Stadtpokalspielen 1997.

Kapitel 21: 1998 – 50 Jahre SSV Pr. Ströhen e.V.

Nun begeht der SSV Pr. Ströhen sein 50 jähriges Bestehen. Die Mitgliederzahl beträgt 684 (422 männlich/262 weiblich). Hiervon sind 199 (130 männlich / 69 weiblich) Jugendliche unter 18 Jahre.
Die Aktiven nehmen mit folgenden Mannschaften und Gruppen am Sportbetrieb teil: Fußball: drei Senioren- vier Alt Herren und acht Jugendmannschaften.

Volleyball: drei Damenmannschaften, eine Hobbyrunde und eine Anfängergruppe.

Tischtennis: eine Schüler-, eine Mädel- und eine Jungenmannschaft.

Breitensport: eine Damengymnastikgruppe, eine Kinderturngruppe, eine Mutter/Vater-Kind-Gruppe, eine Gruppe Schwimmen und Wassergymnastik und eine Alt-Herren Handball-Gruppe.

33 Übungsleiter und Betreuer kümmern sich um die Mannschaften und Gruppen. Hinzu kommen noch die Schiedsrichter der einzelnen Wettkampfgruppen.

Kapitel 22: Der Vorstand des SSV Pr. Ströhen im Jubiläumsjahr

Dem Vorstand des SSV gehören im Jubiläumsjahr an: Stehend von links: 1. Kassierer Dieter Göbel, Jugendobmann Ralf Böhne, 1. Geschäftsführer Rolf Klasing, Sozialwartin Inge Thielemann-Rewald, 2. Vorsitzender Burkhard Cording, 2. Kassierer Jörn Böhne, 3. Vorsitzender Werner Windhorst. Sitzend 1. Vorsitzender Herbert Felderhoff, Ehrenvorsitzender Willi Hoffmann und Ehrenvorsitzender Friedhelm Bollhorst, es fehlt der 2. Geschäftsführer Friedel Klasing, der im April ’98 verstarb.

Ferner gehören noch folgende Obleute dem erweiterten Vorstand an: Lars Felderhoff, stellvertr. Jugendobmann; Friedrich Hadeler, Fußballobmann; Andre HArges, steffvertr. Fußballobmann; Anette Haberecht, Fachwartin Volleyball; Axel Lauff, Handballobmann; Andre Lasthoff, Tischtennisobmann; Gudrun Buschendorf, Fachwartin Turnen; Wilhelm Helmerking, Leichtathletikobmann und Irmgard Helmerking, Fachwartin für den Freizeit- und Breitensport.